Die Freimaurerei soll etwas in ihren Mitgliedern
bewirken,
sonst wäre sie unnütz; sie soll bewirken, was
weder
Staat noch die Kirche bewirken kann und was
doch
unerlässlich notwendig ist, um den Menschen in
der
Gesellschaft und im Staat moralisch zu vollenden.
Friedrich
Ludwig Schröder
1874
1.
JI. Friedrich Wilhelm zu den
drei Hammern
Die Loge wurde am 22. Januar 1856 in
Neustadt-Eberswalde gestiftet. Sie gehört der Großen
National-Mutterloge Zu den drei Weltkugeln an (Matrikel-Nr. 371 der
vereinigten Großlogen von Deutschland) und ist ein eingetragener
Verein
mit eigener Satzung (Register FF/O).
2. Grundlagen Zurück
Sinn
und Zweck der Freimaurerei ist es, dem Menschen in der modernen
Massengesellschaft von heute einen Weg geistiger und sittlicher
Fortbildung aufzuzeigen. Sie fordert daher die Befreiung des Einzelnen
von Vorurteil und Selbstsucht. Sie will anregen zur Förderung der
aufbauenden Kräfte im Menschen, zur Pflege menschlicher Beziehungen
und
will Anregung geben zu Entwicklung der im Menschen liegenden
Fähigkeiten, frei von Dünkel und Eitelkeit.
In ihrem Kreise gelten allein die
Zuverlässigkeit des Charakters und die Lauterkeit der Gesinnung. Unter
ihren Mitgliedern will sie treue Freundschaften stiften und das
Trennende überwinden lassen, das im äußeren Leben so vielfach die
Menschen voneinander scheidet.
Die
Freimaurerei vereinigt Männer, die in bruderschaftlicher
Verbundenheit
durch ehrwürdige rituelle Handlungen, welche auf die Psyche des
Mannes
wirken, geistige Vertiefung und sittliche Festigkeit erstreben. Ihre
Aufgaben sind humanitär: allgemeine Menschenliebe, Brüderlichkeit,
Toleranz, Mildtätigkeit und Erziehung hierzu, dies alles versteht sie
unter dem Begriff der Humanität.
Der
Freimaurer erblickt im Weltenbau, in allem Lebendigen und im sittlichen
Bewusstsein des Menschen das Wirken eines göttlichen
Schöpfergeistes
voll Weisheit, Stärke und Schönheit und verehrt diesen unter dem
Sinnbild des Allmächtigen Baumeisters aller Welten.
Die
Freimaurerei ist ein ethischer Bund. Sie nimmt nicht Partei in
politischen oder konfessionellen Auseinandersetzungen. Sie ist keine
Glaubensgemeinschaft; sie lehrt keine religiösen Dogmen, achtet und
respektiert aber jede religiöse Glaubensvorstellungen, sofern sie den
Prinzipien der Humanität nicht zuwider laufen. Dabei
sind Vorträge und Diskussionen öber gesellschaftliche
Zusammenhänge
aber durchaus erwünscht.
Der
Freimaurer achtet jedes Mannes Vaterland, das seine aber liebt er.
Die
Freimaurerei ist keine geheime Verbindung. Sie verlangt kein
gesetzwidriges Verhalten und vermittelt keine geheimen Erkenntnisse,
denn erkennen soll und kann nur der Mensch sich selbst und nur dann,
wenn er erstrebend sich verändert. Aber sie ist verschwiegen, denn
Verschwiegenheit über Anvertrautes ist ein sittliches Gut und eine
herausragende Charaktereigenschaft. Sie hat weder bekannte noch
unbekannte Obere, denen der Freimaurer unbedingten Gehorsam schulden
muss.
Glaubens-, Gewissens- und Denkfreiheit sind
den Freimaurern höchstes Gut.
3.
Brauchtum und Lehre
Brauchtum
und
Symbole kommen in der Johannisloge aus der Werkmaurerei. Der Name
Freimaurer deutet darauf hin. So gibt es 3 Grade in der Loge:
Lehrling, Geselle und Meister.
Die
Freimaurerei ermöglicht ihren Mitgliedern sich durch eine stufenweise
fortschreitende Lehr- und Übungsart weiterzubilden und zur Entfaltung
zu bringen. Freimaurerei setzt am Einzelnen an, niemals an der
Gesellschaft.
Die Freimaurerei will dem
Bruder bei der Entwicklung seines Wesens behilflich sein. Ziel ist, die
höchstmögliche Vollendung im Leben des Einzelnen zu erreichen. Dies
kann jeder selbst tun, indem er es will.
4.
Die Arbeit
Zurück
Täglich
hören
wir Dinge, die uns ärgern. Oft werden wir durch Kleinigkeiten
verletzt.
Aber es sind auch besondere Ereignisse, von denen wir betroffen werden,
die uns innerlich empören. Wie oft möchte man etwas ändern und
muss
seine Ohnmacht erkennen. Wie oft ist niemand da oder niemand
zuständig,
der eine Änderung bewirkt.
Es
liegt oft an der ständigen Krankheit des Menschen: er schafft es nur
sich selbst zu sehen und hat dabei einen immer größeren Egoismus
entwickelt. Oft ist es auch nur Gedankenlosigkeit.
Hier
ist der Mensch als Ganzes gefordert. Oft vermag er nicht zu erkennen,
was zu tun ist, oder es fehlt ihm auch nur der Wirkungskreis, der sich
um Änderung bemüht.
Der
Mensch
hat in dieser Welt Verantwortung zu tragen; für sich selbst und in
der
Gesellschaft, in der er lebt; wenn nicht er, wer sonst? So wie er für
die sinnvolle Gestaltung seines Lebens allein verantwortlich ist,
bleibt ihm auch die Verantwortung in seiner Gemeinschaft, in der er
lebt. Nur so kann er sich die Grundlagen für seine Welt, in der er
leben will und kann, sinnvoll schaffen.
Voraussetzung
für eine Änderung ist die Erarbeitung geistiger Grundlagen und
Prinzipien, um die Weisheiten des Lebens zu erkennen.
Dazu
gehört
zunächst ein konsequentes Durchdenken aller Dinge des Lebens unter
Einbeziehung gemachter Lebenserfahrungen. Oft fehlen nur
Denkanstöße
oder das Sichtbarmachen offensichtlicher Zusammenhänge. Die
lebendigen
Diskussionen mit vertrauensvollen und würdigen Brüdern eröffnen
neue
Wege und decken Gedanken auf, die helfen Wahrheiten zu erkennen.
Antworten
auf
Fragen werden besondere Motivation bewirken. Andere Antworten werden
aufzeigen, wo der Mensch gefordert ist, Lösungen zu finden. Es werden
oft die kleinen Probleme sein, die eine große Ursache als Auslöser
haben.
Wenn
der
Mensch die Notwendigkeit erkennt, Änderungen herbeizuführen, wird
er
mit Kraft und Hingabe an sich arbeiten und danach streben. Es kommt nur
darauf an, sie freizumachen und zu entwickeln. In der Gemeinschaft wird
er Gebender und Empfangener sein. Der Philosoph Fichte beschreibt das
Bild einer Loge folgendermaßen:
Hier
treten Männer frei zusammen und bringen die Bildung,
die jeder nach seiner Individualität
in
seinem Stande erwerben konnte, auf einen Haufen. Jeder bringt und gibt,
was er hat:
der denkende Kopf -
bestimmte und klare Begriffe
der handelnde Mann - Fertigkeiten und Leichtheit in der Kunst
des Lebens
der Religiöse -
seinen religiösen Sinn
der Künstler
- seinen künstlerischen Enthusiasmus!
Aber
keiner gibt auf dieselbe Weise, wie er es in seinem Stande erhalten hat
und in seinem Stande fortpflanzen würde. Jeder lässt gleichsam das
Einzelne und Spezielle liegen und holt heraus, was er als Resultat in
seinem Innern gewirkt hat. In dieser Verbindung empfängt jeder in
demselben Maße, wie er gibt. In der Gemeinschaft der Brüder kann
ein
jeder auch über sich hinauswachsen. Es gelingt, was vorher
unvorstellbar war.
Freimaurerei unterstützt den Mann in sich
selbst, um sich zu veredeln. Er soll und kann ein weiser und besserer
Mensch werden. Dieser Prozess ist für den Bruder eine Lebensaufgabe,
die nie endet.
5.
Die Aufgabe Zurück
Verbale
Bekundungen der gewonnenen Erkenntnisse werden nur wenig bewegen. Es
ist erforderlich, dass hieraus Aktivitäten entstehen. Allein wäre
wohl
kaum etwas zu bewirken. In der Gemeinschaft der Brüder wird sich
vieles
bewirken lassen. So können berufs- und interessenbezogene
Arbeitsgemeinschaften von Brüdern Grundlage für wirksame Hilfen
schaffen. Durch die Vielfalt der Berufe unserer Brüder können alle
auftretenden Fragen fachgerecht, umfassend und schnell geklärt werden.
Aus
dem Bewusstsein der Verantwortung eines jeden von uns gegenüber
seiner
Gemeinschaft und Gesellschaft, in der er lebt, konzentrieren wir uns
auf Hilfen.
Unser
Hauptaugenmerk gilt den Schwachen in unserer Gesellschaft, zu denen
jeder von uns morgen unverschuldet dazu gehören kann. Darüber
hinaus
gilt es alle Aktivitäten aus diesen Gebieten, wo sie auch immer
angesiedelt sein mögen, zu unterstützen, wenn Hilfe geboten
erscheint.
Strenge
Maßstäbe verhindern, dass durch Bürokratie und Eigennutz Mittel
den
gemeinnützigen Aufgaben entzogen werden.
Auch
werden
Hilfen den Brüdern und Schwestern zuteil, die sie benötigen. Bittet
ein
Bruder für sich oder seine Familie um Hilfe, wird diese auch nach
Kräften gegeben.
Gleichzeitig
sind Grundlagen für die Zukunft zu schaffen, für unsere Kinder und
Enkel sowie für alle Menschen, in deren Gemeinschaft wir ein Teil
sind.
In
unseren
Logen ist Gelegenheit gegeben, sich z.B. um die Fragen zu kümmern:
Altenheime, Hospize, Ferienheime für Mütter mit Kindern und
Familien,
Schülerhilfe, Musik- und Sprachschulen, Kindergärten, kulturelle
Veranstaltungen, Lebensberatungen, Lebenshilfen
und vieles mehr.
Hier
sind
Brüder aller Berufssparten gefordert, seien es Wirtschaftler,
Verwaltungsfachleute, Wissenschaftler, Künstler, Architekten,
Ingenieure, Kaufleute, Bank- und Versicherungsfachleute,
kaufmännische
und technische Berufe, Ärzte, Juristen, Sozialberufe, Pädagogen
usw.
kurz gesagt, Fachleute aller Bereiche des Lebens.
Jeder
kann
innerlich bereichert werden, kann schöpfen für sein Leben, kann
Erkenntnisse und Weisheiten gewinnen und vertiefen und echte
Lebenshilfe erfahren.
Hier
eine
kleine Auswahl von Fragen, die es zu erörtern und wenn und wo
möglich,
zu beantworten gilt: Wo liegen die Ursachen
für
die geistige und sittliche Verworrenheit in dieser Zeit,
für
die entschwundene Harmonie und Lebenssicherheit,
für
verloren gegangene Lebensordnung,
für
die seelische Krankheit mit der Folge weiterer Krankheiten?
Worauf
kommt es an, damit die Gemeinschaft von Menschen in Harmonie leben
kann?
Wie
möchte ich in der Gemeinschaft von meinen Mitmenschen behandelt
werden?
Was
erwartet die Gemeinschaft von mir?
Wie
sieht das Fundament aus, auf dem sich mein Wirken aufbaut?
Wie
finde ich die Erkenntnisse, die mich erkennen lassen, woran ich
arbeiten muss?
Wo
komme ich her?
Welches
ist meine Aufgabe als Mensch auf dieser Welt?
Wo
gehe ich hin?
Welches
sind die Dinge, auf die jeder Mensch ein Recht hat, um in Würde zu
leben und was ist erforderlich, um sie zu
verwirklichen?
Welche
Dinge gibt es täglich zu bedenken, wenn man verantwortungsbewusst
leben
will?
Das
sind nur einige wenige Fragen, wahllos zusammengestellt, eine große
Zahl könnte es sein.
6.
Die Zeit
Die Zusammenkünfte sind viermal
monatlich. Während der Logenferien in den Monaten Juli und August
finden keine Veranstaltungen statt. Allerdings wird
ein Sommerfest gefeiert.
Bei allem Engagement der Brüder gilt
immer
der Grundsatz: zuerst kommt die Familie und der Beruf, dann erst kommt
die Loge!
7.
Die Mitgliedschaft
Zurück
Mitglied
kann
werden:
Wer
sich zu den Zielen der Freimaurerei bekennt.
Die
Freimaurerei nimmt ohne Ansehen des religiösen Bekenntnisses, der
Rasse, der Staatangehörigkeit, der politischen Überzeugung und des
Standes freie Männer von gutem Ruf als ordentliche Mitarbeiter auf.
Nicht was einer ist entscheidet, sondern allein, wie er ist.
Der
Freimaurer hält es unter seiner Würde, seine maurerische Verbindung
zur
Ausbeute wirtschaftlicher Interessen zu benützen.
Er
muss über die Zeit, die ihm seine
Berufgeschäfte übriglassen, frei verfügen können und in
geordneten
Verhältnissen leben.
Er muss einen guten Leumund besitzen und
einen friedfertigen Charakter haben.
8.
Weitere
Informationen
Wer
sich
informieren möchte, wende sich an:
Norbert
Steinicke, Puschkinstraße 16, 16225 Eberswalde, Tel. 03334/382893
Er wird dann zu einem Gespräch oder zu
einer Veranstaltung eingeladen, um alle anstehenden Fragen ausgiebig zu
klären.
9.
ZUSAMMENFASSUNG Zurück
Was
ist ein Freimaurer?
Er
ist ein vernunftbegabter Mann mit offenem Charakter, der sich zu seinen
Gefühlen bekennt und sich dabei bewusst ist, dass er Stärken und
Schwächen hat.
Er
hat den Wunsch, mit gleichgesinnten Menschen, die er Brüder nennt,
Freundschaft zu pflegen.
Er
verabscheut jeden Dünkel, sei es des Standes oder des Geistes eine
einzelnen oder einer Gruppe in dieser Gemeinschaft. Hochmut ist dem
Bruder Freimaurer fremd.
Er
strebt
nach einer Gemeinschaft von Brüdern, die sich bemühen, ihren Geist
zu
bilden und ihre Seele frei zu entfalten. Dabei ist er sich seiner
Einzigartigkeit, Kraft und inneren Stärke bewusst und übt diese in
weiser Konsequenz.
Er
strebt
nach einer Gemeinschaft von Brüdern, die sich bemühen, ihren Geist
zu
bilden und ihre Seele frei zu entfalten. Dabei ist er sich seiner
Einzigartigkeit, Kraft und seiner inneren Stärken bewusst und übt
diese
in weiser Konsequenz.
Er
ist sich seines Menschseins bewusst, stark genug, um über den
menschlichen Eitelkeiten zu stehen, bescheiden genug, um zu erkennen,
wie und dass der Mensch im Verhältnis zu den Mächten des Alls ein
Schwebender ist und bleibt. Eigene Bescheidenheit und unbedingte
Achtung vor dem Leben bilden sein Fundament.
Er
richtet
nicht über andere, die Fehler begangen haben, sondern er sucht zu
verstehen und zu verzeihen. Er hilft seinen Mitmenschen durch
Herzensgüte und klaren Verstand.
Er
hat seinen Sinn nicht auf Karriere in der Freimaurerei eingestellt,
sondern sein Ehrgeiz kann nur dahingehend streben, die Regeln der
Ordnung zu beachten, die Brüder zu höherer Geistigkeit anzuspornen,
sein Dasein mit dem der Brüder zu teilen und ihnen stets Freund und
Helfer zu sein.
Er
weiß, dass Worte allein nur Schall und Rauch sind, wenn Taten nicht
dahinterstehen. Was bedeuten schon Toleranz, Brüderlichkeit und
Caritas, wenn diese schönen Begriffe nicht geübt und getätigt
werden?
Er
hält sich fern von jedem Vorurteil und von jedem Geschwätz der
anderen,
wenn er selbst keine Nachprüfungen unternommen hat.
Er
achtet
jeden Bruders Meinung, die mit den Prinzipien der Freimaurerei im
Einklang stehen. Ehrabschneidungen, Kränkungen und was sonst infolge
menschlicher Eitelkeit und Verlogenheit entsteht, lehnt er ab.
Er
wendet
sich gegen jeden Dogmatismus, sei er weltlicher oder religiöser Art,
da
er ihn als einen Zwang auf dem Gebiet der geistigen Freiheit des
Menschen empfindet; trotzdem achtet er den gläubig sich einem Dogma
verbunden fühlenden Menschen und versucht nicht, ihm diesen Glauben
zu
zerstören.
Er
will
keinen Anspruch erheben, zur Elite zu gehören. In dem Augenblick, wo
der Mensch glaubt, er gehöre zur Elite,
ist er nicht mehr Elite! Geistige Führung bedeutet Pflicht und
Aufgabe
unter Darbietung von Opfern. Wer viele Opfer bringt, mag ausgezeichnet
werden und ohne sein Wissen zur Elite gehören.
Ein Freimaurer also, der all dieses
beherzigt und danach lebt, ist ein wahrer Freimaurer.
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