Allgemeines zur Freimaurerei

15.03.2022

1.     JI. Friedrich Wilhelm zu den drei Hammern

Die Loge wurde am 22. Januar 1856 in Neustadt-Eberswalde gestiftet. Sie gehört der Großen National-Mutterloge "Zu den drei Weltkugeln" an (Matrikel-Nr. 371 der vereinigten Großlogen von Deutschland) und ist ein eingetragener Verein mit eigener Satzung (Register FF/O).

2.      Grundlagen

Sinn und Zweck der Freimaurerei ist es, dem Menschen in der modernen Massengesellschaft von heute einen Weg geistiger und sittlicher Fortbildung aufzuzeigen. Sie fordert daher die Befreiung des Einzelnen von Vorurteil und Selbstsucht. Sie will anregen zur Förderung der aufbauenden Kräfte im Menschen, zur Pflege menschlicher Beziehungen und will Anregung geben zu Entwicklung der im Menschen liegenden Fähigkeiten, frei von Dünkel und Eitelkeit.
In ihrem Kreise gelten allein die Zuverlässigkeit des Charakters und die Lauterkeit der Gesinnung. Unter ihren Mitgliedern will sie treue Freundschaften stiften und das Trennende überwinden lassen, das im äußeren Leben so vielfach die Menschen voneinander scheidet.

Die Freimaurerei vereinigt Männer, die in bruderschaftlicher Verbundenheit durch ehrwürdige rituelle Handlungen, welche auf die Psyche des Mannes wirken, geistige Vertiefung und sittliche Festigkeit erstreben. Ihre Aufgaben sind humanitär: allgemeine Menschenliebe, Brüderlichkeit, Toleranz, Mildtätigkeit und Erziehung hierzu, dies alles versteht sie unter dem Begriff der Humanität.

Der Freimaurer erblickt im Weltenbau, in allem Lebendigen und im sittlichen Bewusstsein des Menschen das Wirken eines göttlichen Schöpfergeistes voll Weisheit, Stärke und Schönheit und verehrt diesen unter dem Sinnbild des Allmächtigen Baumeisters aller Welten.

Die Freimaurerei ist ein ethischer Bund. Sie nimmt nicht Partei in politischen oder konfessionellen Auseinandersetzungen. Sie ist keine Glaubensgemeinschaft; sie lehrt keine religiösen Dogmen, achtet und respektiert aber jede religiöse Glaubensvorstellungen, sofern sie den Prinzipien der Humanität nicht zuwider laufen. Dabei sind Vorträge und Diskussionen öber gesellschaftliche Zusammenhänge aber durchaus erwünscht.

Der Freimaurer achtet jedes Mannes Vaterland, das seine aber liebt er.

Die Freimaurerei ist keine geheime Verbindung. Sie verlangt kein gesetzwidriges Verhalten und vermittelt keine geheimen Erkenntnisse, denn erkennen soll und kann nur der Mensch sich selbst und nur dann, wenn er erstrebend sich verändert. Aber sie ist verschwiegen, denn Verschwiegenheit über Anvertrautes ist ein sittliches Gut und eine herausragende Charaktereigenschaft. Sie hat weder bekannte noch unbekannte Obere, denen der Freimaurer unbedingten Gehorsam schulden muss.

Glaubens-, Gewissens- und Denkfreiheit sind den Freimaurern höchstes Gut.

3.     Brauchtum und Lehre

Brauchtum und Symbole kommen in der Johannisloge aus der Werkmaurerei. Der Name "Freimaurer" deutet darauf hin. So gibt es 3 Grade in der Loge: Lehrling, Geselle und Meister.
Die Freimaurerei ermöglicht ihren Mitgliedern sich durch eine stufenweise fortschreitende Lehr- und Übungsart weiterzubilden und zur Entfaltung zu bringen. Freimaurerei setzt am Einzelnen an, niemals an der Gesellschaft.

Die Freimaurerei will dem Bruder bei der Entwicklung seines Wesens behilflich sein. Ziel ist, die höchstmögliche Vollendung im Leben des Einzelnen zu erreichen. Dies kann jeder selbst tun, indem er es will.

4.     Die Arbeit

Täglich hören wir Dinge, die uns ärgern. Oft werden wir durch Kleinigkeiten verletzt. Aber es sind auch besondere Ereignisse, von denen wir betroffen werden, die uns innerlich empören. Wie oft möchte man etwas ändern und muss seine Ohnmacht erkennen. Wie oft ist niemand da oder niemand zuständig, der eine Änderung bewirkt.

Es liegt oft an der ständigen Krankheit des Menschen: er schafft es nur sich selbst zu sehen und hat dabei einen immer größeren Egoismus entwickelt. Oft ist es auch nur Gedankenlosigkeit.

Hier ist der Mensch als Ganzes gefordert. Oft vermag er nicht zu erkennen, was zu tun ist, oder es fehlt ihm auch nur der Wirkungskreis, der sich um Änderung bemüht.

Der Mensch hat in dieser Welt Verantwortung zu tragen; für sich selbst und in der Gesellschaft, in der er lebt; wenn nicht er, wer sonst? So wie er für die sinnvolle Gestaltung seines Lebens allein verantwortlich ist, bleibt ihm auch die Verantwortung in seiner Gemeinschaft, in der er lebt. Nur so kann er sich die Grundlagen für seine Welt, in der er leben will und kann, sinnvoll schaffen.

Voraussetzung für eine Änderung ist die Erarbeitung geistiger Grundlagen und Prinzipien, um die Weisheiten des Lebens zu erkennen.

Dazu gehört zunächst ein konsequentes Durchdenken aller Dinge des Lebens unter Einbeziehung gemachter Lebenserfahrungen. Oft fehlen nur Denkanstöße oder das Sichtbarmachen offensichtlicher Zusammenhänge. Die lebendigen Diskussionen mit vertrauensvollen und würdigen Brüdern eröffnen neue Wege und decken Gedanken auf, die helfen Wahrheiten zu erkennen.

Antworten auf Fragen werden besondere Motivation bewirken. Andere Antworten werden aufzeigen, wo der Mensch gefordert ist, Lösungen zu finden. Es werden oft die kleinen Probleme sein, die eine große Ursache als Auslöser haben.

Wenn der Mensch die Notwendigkeit erkennt, Änderungen herbeizuführen, wird er mit Kraft und Hingabe an sich arbeiten und danach streben. Es kommt nur darauf an, sie freizumachen und zu entwickeln. In der Gemeinschaft wird er Gebender und Empfangener sein. Der Philosoph Fichte beschreibt das Bild einer Loge folgendermaßen:

 
Hier treten Männer frei zusammen und bringen die Bildung, die jeder nach seiner Individualität in seinem Stande erwerben konnte, auf einen Haufen. Jeder bringt und gibt, was er hat:

der denkende Kopf  - bestimmte und klare Begriffe

der handelnde Mann   -   Fertigkeiten und Leichtheit in der Kunst des Lebens

der Religiöse  -   seinen religiösen Sinn

der Künstler   -  seinen künstlerischen Enthusiasmus! 

Aber keiner gibt auf dieselbe Weise, wie er es in seinem Stande erhalten hat und in seinem Stande fortpflanzen würde. Jeder lässt gleichsam das Einzelne und Spezielle liegen und holt heraus, was er als Resultat in seinem Innern gewirkt hat. In dieser Verbindung empfängt jeder in demselben Maße, wie er gibt. In der Gemeinschaft der Brüder kann ein jeder auch über sich hinauswachsen. Es gelingt, was vorher unvorstellbar war.

Freimaurerei unterstützt den Mann in sich selbst, um sich zu veredeln. Er soll und kann ein weiser und besserer Mensch werden. Dieser Prozess ist für den Bruder eine Lebensaufgabe, die nie endet.

5.     Die Aufgabe

Verbale Bekundungen der gewonnenen Erkenntnisse werden nur wenig bewegen. Es ist erforderlich, dass hieraus Aktivitäten entstehen. Allein wäre wohl kaum etwas zu bewirken. In der Gemeinschaft der Brüder wird sich vieles bewirken lassen. So können berufs- und interessenbezogene Arbeitsgemeinschaften von Brüdern Grundlage für wirksame Hilfen schaffen. Durch die Vielfalt der Berufe unserer Brüder können alle auftretenden Fragen fachgerecht, umfassend und schnell geklärt werden.

Aus dem Bewusstsein der Verantwortung eines jeden von uns gegenüber seiner Gemeinschaft und Gesellschaft, in der er lebt, konzentrieren wir uns auf "Hilfen".

Unser Hauptaugenmerk gilt den Schwachen in unserer Gesellschaft, zu denen jeder von uns morgen unverschuldet dazu gehören kann. Darüber hinaus gilt es alle Aktivitäten aus diesen Gebieten, wo sie auch immer angesiedelt sein mögen, zu unterstützen, wenn Hilfe geboten erscheint.

Strenge Maßstäbe verhindern, dass durch Bürokratie und Eigennutz Mittel den gemeinnützigen Aufgaben entzogen werden.

Auch werden Hilfen den Brüdern und Schwestern zuteil, die sie benötigen. Bittet ein Bruder für sich oder seine Familie um Hilfe, wird diese auch nach Kräften gegeben.

Gleichzeitig sind Grundlagen für die Zukunft zu schaffen, für unsere Kinder und Enkel sowie für alle Menschen, in deren Gemeinschaft wir ein Teil sind.

In unseren Logen ist Gelegenheit gegeben, sich z.B. um die Fragen zu kümmern: Altenheime, Hospize, Ferienheime für Mütter mit Kindern und Familien, Schülerhilfe, Musik- und Sprachschulen, Kindergärten, kulturelle Veranstaltungen, Lebensberatungen,  Lebenshilfen und vieles mehr.

Hier sind Brüder aller Berufssparten gefordert, seien es Wirtschaftler, Verwaltungsfachleute, Wissenschaftler, Künstler, Architekten, Ingenieure, Kaufleute, Bank- und Versicherungsfachleute, kaufmännische und technische Berufe, Ärzte, Juristen, Sozialberufe, Pädagogen usw. kurz gesagt, Fachleute aller Bereiche des Lebens.

Jeder kann innerlich bereichert werden, kann schöpfen für sein Leben, kann Erkenntnisse und Weisheiten gewinnen und vertiefen und echte Lebenshilfe erfahren.

Hier eine kleine Auswahl von Fragen, die es zu erörtern und wenn und wo möglich, zu beantworten gilt: Wo liegen die Ursachen

 für die geistige und sittliche Verworrenheit in dieser Zeit,

 für die entschwundene Harmonie und Lebenssicherheit,

 für verloren gegangene Lebensordnung,

 für die seelische Krankheit mit der Folge weiterer Krankheiten?

 Worauf kommt es an, damit die Gemeinschaft von Menschen in Harmonie leben kann?

 Wie möchte ich in der Gemeinschaft von meinen Mitmenschen behandelt werden?

 Was erwartet die Gemeinschaft von mir?

 Wie sieht das Fundament aus, auf dem sich mein Wirken aufbaut?

 Wie finde ich die Erkenntnisse, die mich erkennen lassen, woran ich arbeiten muss?

 Wo komme ich her?

 Welches ist meine Aufgabe als Mensch auf dieser Welt?

 Wo gehe ich hin?

Welches sind die Dinge, auf die jeder Mensch ein Recht hat, um in Würde zu leben und was ist erforderlich, um sie zu verwirklichen?

 Welche Dinge gibt es täglich zu bedenken, wenn man verantwortungsbewusst leben will? 

 Das sind nur einige wenige Fragen, wahllos zusammengestellt, eine große Zahl könnte es sein. 

 6.     Die Zeit

Die Zusammenkünfte sind viermal monatlich. Während der Logenferien in den Monaten Juli und August finden keine Veranstaltungen statt. Allerdings wird  ein Sommerfest gefeiert.

Bei allem Engagement der Brüder gilt immer der Grundsatz: zuerst kommt die Familie und der Beruf, dann erst kommt die Loge! 

7.     Die Mitgliedschaft

  • Mitglied kann werden:

  • Wer sich zu den Zielen der Freimaurerei bekennt.

  • Die Freimaurerei nimmt ohne Ansehen des religiösen Bekenntnisses, der Rasse, der Staatangehörigkeit, der politischen Überzeugung und des Standes freie Männer von gutem Ruf als ordentliche Mitarbeiter auf. Nicht was einer ist entscheidet, sondern allein, wie er ist.

  • Der Freimaurer hält es unter seiner Würde, seine maurerische Verbindung zur Ausbeute wirtschaftlicher Interessen zu benützen.

  • Er muss  über die Zeit, die ihm seine Berufgeschäfte übriglassen, frei verfügen können und in geordneten Verhältnissen leben.

  • Er muss einen guten Leumund besitzen und einen friedfertigen Charakter haben.

8.     Weitere Informationen

Wer sich informieren möchte, wende sich an:

Freimaurer Werden

Er wird dann zu einem Gespräch oder zu einer Veranstaltung eingeladen, um alle anstehenden Fragen ausgiebig zu klären.

9.     ZUSAMMENFASSUNG

Was ist ein Freimaurer?

Er ist ein vernunftbegabter Mann mit offenem Charakter, der sich zu seinen Gefühlen bekennt und sich dabei bewusst ist, dass er Stärken und Schwächen hat.

Er hat den Wunsch, mit gleichgesinnten Menschen, die er Brüder nennt, Freundschaft zu pflegen.

Er verabscheut jeden Dünkel, sei es des Standes oder des Geistes eine einzelnen oder einer Gruppe in dieser Gemeinschaft. Hochmut ist dem Bruder Freimaurer fremd.

Er strebt nach einer Gemeinschaft von Brüdern, die sich bemühen, ihren Geist zu bilden und ihre Seele frei zu entfalten. Dabei ist er sich seiner Einzigartigkeit, Kraft und inneren Stärke bewusst und übt diese in weiser Konsequenz.

Er strebt nach einer Gemeinschaft von Brüdern, die sich bemühen, ihren Geist zu bilden und ihre Seele frei zu entfalten. Dabei ist er sich seiner Einzigartigkeit, Kraft und seiner inneren Stärken bewusst und übt diese in weiser Konsequenz.

Er ist sich seines Menschseins bewusst, stark genug, um über den menschlichen Eitelkeiten zu stehen, bescheiden genug, um zu erkennen, wie und dass der Mensch im Verhältnis zu den Mächten des Alls ein Schwebender ist und bleibt. Eigene Bescheidenheit und unbedingte Achtung vor dem Leben bilden sein Fundament.

Er richtet nicht über andere, die Fehler begangen haben, sondern er sucht zu verstehen und zu verzeihen. Er hilft seinen Mitmenschen durch Herzensgüte und klaren Verstand.

Er hat seinen Sinn nicht auf Karriere in der Freimaurerei eingestellt, sondern sein Ehrgeiz kann nur dahingehend streben, die Regeln der Ordnung zu beachten, die Brüder zu höherer Geistigkeit anzuspornen, sein Dasein mit dem der Brüder zu teilen und ihnen stets Freund und Helfer zu sein.

Er weiß, dass Worte allein nur Schall und Rauch sind, wenn Taten nicht dahinterstehen. Was bedeuten schon Toleranz, Brüderlichkeit und Caritas, wenn diese schönen Begriffe nicht geübt und getätigt werden?

Er hält sich fern von jedem Vorurteil und von jedem Geschwätz der anderen, wenn er selbst keine Nachprüfungen unternommen hat.

Er achtet jeden Bruders Meinung, die mit den Prinzipien der Freimaurerei im Einklang stehen. Ehrabschneidungen, Kränkungen und was sonst infolge menschlicher Eitelkeit und Verlogenheit entsteht, lehnt er ab.

Er wendet sich gegen jeden Dogmatismus, sei er weltlicher oder religiöser Art, da er ihn als einen Zwang auf dem Gebiet der geistigen Freiheit des Menschen empfindet; trotzdem achtet er den gläubig sich einem Dogma verbunden fühlenden Menschen und versucht nicht, ihm diesen Glauben zu zerstören.

Er will keinen Anspruch erheben, zur Elite zu gehören. In dem Augenblick, wo der Mensch glaubt, er gehöre zur Elite, ist er nicht mehr Elite! Geistige Führung bedeutet Pflicht und Aufgabe unter Darbietung von Opfern. Wer viele Opfer bringt, mag ausgezeichnet werden und ohne sein Wissen zur Elite gehören.

Ein Freimaurer also, der all dieses beherzigt und danach lebt, ist ein wahrer Freimaurer.